Super-Gruppe
Gewöhnliche
bewußte Gruppen (, die sich auch so nennen) umfassen nie alle
Lebensbereiche der Mitmacher, sondern sind eine Art
Sonderveranstaltung, die nur mit einem Bruchteil der
Gesamtaktivitäten in Beziehung steht. Die eigentlichen
Beziehungen und Gefühle, Sex, Arbeit, Schule und überhaupt die
meisten bedeutenden Erlebnisse und Einflüsse finden nicht im
Gruppenrahmen statt. Dies ist auch das Problem der
Kindererziehung in der konventionellen Familie ; denn auch hier
dominieren die Einflüsse von außen und der familiäre Einfluß
hat eigentlich keine Chance dagegen. Entsprechendes gilt für
gewöhnliche Gruppen - der Einfluß schlechter
Umgebungsbedingungen erdrückt sie und läßt sie keine
nennenswerte Qualität erreichen. Meine Erfahrungen sind durchweg
so, daß es Probleme über Probleme gibt, die ein Erreichen
positiver Zielsetzungen verhindern. Die Ursachen dafür sind
folgende:
- die Mitmacher
sind gefühlsmäßig nicht auf volle Gruppenbeziehungen
eingestellt, haben nur einen Teil der Ziele gemeinsam oder ganz
andere. Ihre stärksten Beziehungen haben oder suchen sie
außerhalb der Gruppe
- sie sind
zunächst dafür ungeeignet, weil sie die notwendigen
sozialen und gefühlsmäßigen Eigenschaften nicht
besitzen. Dies betrifft besonders die Liebesfähigkeit (,
die nur durch innere Glücklichkeit und Offenheit entsteht), so daß
sie keine oder keine ausreichend starken Gefühle
füreinander entwickeln und ihre Sympathie zu
unterschiedlich auf die Mitmacher verteilt ist. Es gibt
keine für alle gemeinsame, stabile und tiefgreifende
Gefühlsbasis ("Zusammengehörigkeitsgefühl")
- sie bleiben
außerhalb der Gruppe gebunden, können ihre Energie
nicht auf die Gruppe konzentrieren und nicht richtig an
ihrer Entwicklung in die Gruppe hinein arbeiten (zuviel
Ablenkung und Fehlbeeinflussung)
- sie können
die Möglichkeiten der Gruppe nicht erfassen und lassen
sich die entsprechenden Informationen nicht vermitteln
- tiefere
Gruppenerfahrungen gibt es "in freier Wildbahn"
so gut wie nirgendwo, keine Unterstützung, keine
Lernmöglichkeit. Die Aufnahme in eine Gruppe ist ein
"Sprung ins kalte (und dunkle) Wasser" (vgl.
C.G. Jung)
- "natürliche"
Gruppen haben eine undurchsichtige
"Spielregelstruktur" und die tatsächlichen
Regeln sind primitiv-instinktiv, minderwertig und wenig
beeinflußbar, weil nicht bewußt daran gearbeitet wird
und werden kann. Es handelt sich meist nur um eine Art
"Interessengemeinschaft", aus der Not geboren
- Die Probleme.
Bei gewöhnlichen Gruppen und ihren Mitmachern sind es
folgende (eigene Erfahrung):
- die
Leute sind verschlossen und können wenig von dem
äußern, was sie innerlich beschäftigt
- sie
bleiben bei Schwierigkeiten oft weg, statt sich
auseinanderzusetzen
- ihre
auf die Gruppe bezogenen Absichten und Ziele sind
von vornherein extrem beschränkt, so daß sie
wenig von dem zulassen können, was möglich und
Teil der Zielsetzung ist, und damit
bewußtseinsmäßig fast ganz außerhalb der
Gruppe bleiben. Das Gruppenprinzip ist einfach
nicht in den Köpfen drin
- das
Gruppenleiter-Prinzip - einer löst die Probleme
aller anderen - stellt Anforderungen an einen
Einzelnen, die wahrscheinlich niemand erfüllen
kann. Zumindest die dafür erforderliche Energie
fehlt immer. Da die Gruppe selbst kaum Energie
liefert muß auch sie größtenteils von
außerhalb der Gruppe kommen. Meiner Erfahrung
nach ist das nicht möglich
- die
Gruppe versucht von sich aus nicht, ihren
Einflußbereich auszuweiten und den Alltag des
Einzelnen zu verändern, was dringend sein muß.
Darum bekommt der Einzelne außerhalb des
unmittelbaren Gruppengeschehens von der Gruppe
keine direkte Unterstützung, wenn auch
wahrscheinlich eine indirekte durch die
anhaltende Gefühlsverbindung, die allerdings
schon eine ziemlich gute Gruppe voraussetzt.
Diese indirekte Unterstützung reicht allerdings
nicht, um den schädlichen Einflüssen der
"Außenwelt" wirksam zu begegnen
- Thema
und Zielsetzung gewöhnlicher Gruppen sind zu
eingeschränkt und keinesfalls allumfassend, so
daß dort für die Lösung von Problemen
außerhalb des Themenbereichs keine Mittel zur
Verfügung stehen. Genau diese Probleme werden
aber sehr wohl in die Gruppe hineingetragen und
führen zu untragbaren Belastungen
- die
Leute gehen zu sehr von sich selbst aus und nicht
genug auf die Probleme der Anderen ein,
geschweige denn auf die Probleme der Gruppe als
Ganzes, die sie garnicht genau erfassen können
- konzentrierte
Auseinandersetzung und lockeres, spaßiges oder
gefühlvoll-unverkrampftes Zusammensein halten
sich nicht die Waage, so daß immer eines von
beiden zu kurz kommt. Stabilität gibt es aber
nur, wenn beide im Gleichgewicht sind ; ansonsten
zerfällt die Gruppe nach einiger Zeit und bringt
wenig gute Ergebnisse zustande
- Ausklammerung
von Gefühlsbereichen und Sexualität,
insbesondere der Probleme in diesen Bereichen,
sind tödlich für die Gruppe. Es muß vielmehr alles
in die Gruppe hineingezogen werden, dann wird es
auch wirklich intensiv und positiv
- die
eigentliche Basis einer Gruppe sind die innere
Einigkeit, Zusammengehörigkeit und gegenseitige
Wertgefühle, auf die aber nie hingearbeitet
wird. Vielmehr wird davon ausgegangen, daß sie
von alleine entstehen ; können sie aber nicht,
weil es in der ganzen Umgebung der Leute davon
keine Spur gibt. Die Sehnsucht danach haben
allerdings alle auf die eine oder andere Weise,
wissen aber nicht, wie sie den ersehnten Zustand
erreichen können
- Teilbereiche
der Gruppenaktivitäten verselbstständigen sich
und drängen andere Bereiche in den Hintergrund.
Dies verändert die Gruppe, wobei es sie ihrer
ursprünglichen Zielsetzung beraubt und in etwas
ganz anderes verwandelt. Diese Veränderung muß
nicht schlecht sein, ist aber immer schlechter
als der ursprüngliche Zielzustand
Bei der
Super-Gruppe sollen die bekannten Fehler vermieden werden. Im
Einzelnen:
- für die
direkte Aufnahme in die eigentliche Gruppe werden
Anforderungen gestellt, auf die durch eine
"Vorbereitungsgruppe" mit geringeren
Ansprüchen hingearbeitet wird. Bei der
Vorbereitungsgruppe macht immer ein anderer aus der
eigentlichen Gruppe mit - es gibt aber keinen Leiter. Zu
den Anforderungen gehört,
- daß
die Ziele der einzelnen Mitmacher und der Gruppe,
so wie sie sich darstellt, weitestgehend
übereinstimmen und nicht nur teilweise
- jemand
alles über sich erzählen kann, was er sicher
weiß (das ist am Anfang meist nicht viel)
- für
Teilbereiche der Vorbereitung können
zusätzliche Anforderungen bestehen
- die Gruppe hat
den Anspruch, sich über alle Lebensbereiche zu
erstrecken und sie zu beeinflussen - absolut kein Bereich
wird dabei ausgespart. Starke Beziehung zu Leuten
außerhalb der Gruppe müssen mit der Gruppe und ihrer
Zielsetzung voll verträglich sein oder besser in sie
hineingezogen werden
- an Problemen
jeglicher Art wird solange gearbeitet, bis sie gelöst
sind (vgl. Toko-Methode)
- die Zuneigung
zueinander muß von Anfang an so stark sein, daß die
Leute einander aus eigenem Antrieb bei allen
Problemen helfen wollen
- Es gibt in der
Gruppe niemanden, der irgendwie am Rande steht, für den
andere Regeln gelten, mit dem anders umgegangen wird, der
benachteiligt ist oder der von irgendwas ausgeschlossen
wird oder ist
- das zentrale
Interesse der Gruppe sind die Gefühlsbeziehungen der
Mitmacher, Nähe, Zärtlichkeit, Behutsamkeit, Interesse
aneinander, Intimität, Hingabefähigkeit und
Hilfsbereitschaft. Sie verfolgt keine
"formalen" Ziele und die eigentliche
Zielsetzung darf auch nicht vorübergehend in den
Hintergrund treten
- die
Zielsetzung ist nicht auf den Bereich des irdischen
Lebens beschränkt, sondern beinhaltet den
"Ewigkeitsaspekt", strebt also einen Zustand
an, der ewig bestehen und über die Beschränkung des
irdischen Lebens hinausgehen soll - mit besonderem
Augenmerk auf göttliche Kräfte und Einflüsse. Die
Richtschnur für die Gruppe ist dabei nicht die
subjektive Wahrheit ("Meinung"), sondern die
objektive absolute Wahrheit, die natürlich mit aller
Kraft gesucht werden muß
- die
Zielsetzung und inneren Regeln der Gruppe (, die sich zum
Teil von selbst bilden) werden von allen beobachtet und
unterstützt, nicht nur von einem, der als
"Leiter" betrachtet wird - den gibt es nicht.
Alle Mitmacher der Gruppe sind vollkommen
gleichberechtigt. Es darf sich insbesondere kein
Teilbereich der Gruppenaktivitäten verselbstständigen
und andere Bereiche in den Hintergrund drängen
- die Gruppe
beschränkt sich nicht auf sich selbst, sondern
betrachtet gewissermaßen die ganze Welt als
"Zielgruppe". Das heißt, die Mitmacher
versuchen ihre positiven Erfahrungen innerhalb der Gruppe
auch auf die Leute außerhalb anzuwenden und dadurch ihre
allgemeinen Probleme mit Leuten durch die Hilfestellung
der Gruppe zu lösen. Meine besten Gefühle entstanden und
entstehen durch die Vorstellung, prinzipiell jedem
Menschen wirklich nahe und durch starke gegenseitige
Zuneigung mit ihm verbunden sein zu können. Diesen
Zustand halte ich mit einer guten Gruppe für erreichbar,
nicht nur Gruppen-intern !
Eine wirklich
gute Gruppe ist für mich unter vielen anderen Merkmalen
durch folgende (äußeren) Erscheinungen gekennzeichnet:
- die Gruppe
macht oft gemeinsame Aktionen, bei denen alle dabei sind
(sie wären kaum davon abzuhalten). Diese haben den
(natürlichen, nicht immer direkt beabsichtigten)
Charakter der Demonstration ihrer inneren Werte und
Ziele. Die Mitmacher sind dann Verbündete, die ihren
Einfluß (ihre Botschaft) auf die Umgebung übertragen
und sich dabei gegenseitig verstärken und stützen. Im
einfachsten Fall "machen sie eine Disco
unsicher" (Zitat), aber das kann auch noch viel
weiter gehen, denn in diesem Zustand ist die Gruppe sehr
mächtig
- die Gruppe
erschließt neue Dimensionen für Beziehungen und hebt
die neandertalerischen Beschränkungen konventioneller
Beziehungen völlig auf. Damit sind auch absolut andere,
neue Gefühle verbunden, die als "lange gesuchte
Lösung" von Gefühlsproblemen, "Wahrheit"
empfunden werden und absoluten, göttlichen Charakter
haben. Diese Gefühle sind nicht auf anderem Wege
erreichbar
- die Mitmacher
der Gruppe lernen ständig, jeder für sich und über
sich (Selbsterfahrung), einer durch den anderen, vom
anderen und über den anderen Mitmacher - sie
"spiegeln" sich gegenseitig
- die Leute sind
so eng "zusammen", daß es keine Organisation
braucht und keine Termine gemacht werden müssen - sie
treffen sich auch als ganze Gruppe automatisch
- die Leute
kennen und "verstehen" sich, nehmen sich
gegenseitig so an, wie sie (momentan) sind. Das
"Verstehen" ist eine innere (fast
telepathische) Verbindung, die oft Worte überflüssig
macht (nachprüfbar)
- die
gegenseitige Zuneigung bewirkt automatisch, daß sich
jeder auf jeden verlassen kann und jede nötige
Unterstützung von alleine kommt
- die Mitmacher
fixieren sich nicht auf einzelne, sondern haben alle
anderen Mitmacher tendenziell gleich lieb. Der Zuneigung
liegt ein Gefühl zugrunde, das die Gruppe selbst und die
inneren Vorgänge als Basis hat (eine dauerhafte
Glücklichkeit)
- Die
Sexualität hat für die Mitmacher kaum (noch) Bedeutung.
Was nötig ist findet automatisch innerhalb der Gruppe
statt, mit Einzelnen oder zusammen
- Es gibt in der
Gruppe nichts, was einer der Mitmacher als Zwang,
Einengung oder gar Strafe empfindet oder auf die Dauer
seine Stimmung beeinträchtigt. Falls es jemand gelänge,
einen objektiven Zwang nachzuweisen, so wäre dieser
nichts im Vergleich zu der Einengung, der die Leute durch
die gewöhnlichen Umgebungsbedingungen ohne die Gruppe
ausgeliefert wären
Weitere Links: Gruppen bei
son-z.